Kirchenbau

Der Wunsch der orthodoxen Rumänen eine Kirche zu haben, ist alt. „Auch wenn sie klein und bescheiden wäre – sagten sie traurig und liebevoll – sollte sie uns gehören, damit wir darin in unserem Glauben und nach unseren Traditionen beten können”.

Die 1906 in der Löwelstraße 8 im 1. Bezirk gemietete Wohnung wurde in eine Kapelle umgebaut. Sie wurde die erste rumänische Kultstätte in Wien und gleichzeitig der religiös-kulturelle Mittelpunkt der Rumänen in Österreich. Deshalb gründeten führende Köpfe der rumänischen Gemeinde in Wien anlässlich des 60. Regierungsjubiläums des Kaisers (1908) den „Rumänisch-griechisch-orientalischen Kaiser Jubiläums-Kirchenbau und Kirchengemeinde Gründungs Verein” in Wien. Die Rumänen richteten einen Baufond ein und sammelten fast zehn Jahre lang Geld. Der erste Weltkrieg vereitelte jedoch – sowohl durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten als auch auf Grund der Geldentwertung – den Wunsch nach einer eigenen rumänischen Kirche.

Die Zeit war erfüllt, dass die rumänischen Orthodoxen sowie alle orthodoxen Mitbrüder in Wien „ein Tor des Himmels” bauen. Dass die Zeit reif wird, liegt in Gottes Hand, aber die Menschen bereiten diese Reife vor; für und durch die Menschen kommt sie.

Nach hartnäckiger Suche und der Analyse von ca. 14 Alternativen (zwischen 1994 und 2001) für den Bau einer rumänisch-orthodoxen Kirche in Wien, fiel die Entscheidung zum Kauf eines 307 m2 großen Grundstückes an der Simmeringer Hauptstraße. Mehrere Architekten beteiligten sich mit Vorschlägen für den Bau. Das Projekt der Architekten Mihaela Ionescu und Georg Baldass wurde gewählt. Am 23. September 2001 wurde die Messe für die Grundsteinlegung gefeiert. Damals betonte Metropolit Serafim: „Um Vater Nicolae herum hat sich eine sehr lebendige und dynamische Gemeinschaft konstituiert, die sich engagiert hat, um die Träume ihrer Vorfahren zu erfüllen“. Im Juli 2002 begannen die eigentlichen Bauarbeiten. Im Jahr darauf konnte bereits zu Ostern die erste Liturgie in der Kirche zelebriert werden. Die Kirche hat als Patrozinium den hl. Apostel Andreas, den Beschützer Rumäniens.

Ende November 2003 schmückte bereits eine nach Linden duftende Ikonostase die Kirche (Schitzereien: Prof. Gheorghe Gheorghiţă VORNICU, Ikonen und Vergoldung: Mag. Ioan und Iulia BULIGA). Im Jahr darauf begann Vasile LEFTER mit der Freskomalerei. Am 14. Juni 2009 schließlich, fand die Kirchenweihe statt. S.S. Patriarch Daniel und weitere sechs Hierarchen zelebrierten den Gottesdienst. Es nahmen auch Vertreter aus anderen Kirchen in Österreich daran teil: S.E. Kardinal Dr. Christoph Schönborn (katholisch), Bischof Anba Gabriel (koptisch-orthodox), Bischof a.D. Mag. Erwig Sturm (evangelisch A.B.), Bischof Bernhard Heinz (alt-katholisch) u.a.

Eine Kirche wird vor allem durch Glauben und Gebete, durch Fasten und durch das Bewusstsein, dass sich Gott selbst ein Haus schafft und dass „wir Gottes Mitarbeiter“ (I. Kor. 3, 9) sind, errichtet. In einer Gesellschaft und in einer Zeit des Konsums und der Indifferenz ist die Errichtung einer Kirche eigentlich ein Paradoxon, denn sie ist das Werk Gottes. Wir beten für die Spender und Wohltäter: Andrei, Nicolae, Irina, Rozalia, Domnica, Tatiana, Valerian, Aurelia, Maria, Gabriel, Sorin, Gheorghe, Emilian, Elena, Haralambie, Iosif, Ilie, Mihaela, Iulian, Elena, Vasile, Zinica, Ioan, Iulia, Mihai, Teodor, Cristian, Mircea, Constantin, Valentin, Eugen, Radu, Adrian, Dan und alle anderen.

Von den Freunden unserer Kirche, die dieses Projekt unterstützt haben, möchten wir an dieser Stelle S.E. Kardinal Dr. Christoph Schönborn, Kardinal Dr. Franz König, Bischof Dr. Dieter Knall (ev. Kirche), Msgr. Leopold Strandl, Mutter Scholastika, Sr. Prof. Dr. Lili Fuchs, Wolfgang Körner, die Brüder Ing. Johann und Martin Schiesser, Superintendent Mag. Werner Horn, Pr. Prof. Dr. Wolfgang Langer und viele andere erwähnen.

Wir danken Gott und beten für all jene, die einen Beitrag – durch Gebete, Spenden oder direkter Arbeit – zum Bau der Kirche geleistet haben.