Orthodoxe Schüler und Jugend in Österreich

In Österreich ist die Orthodoxe Kirche seit dem 23. Juni 1967 staatlich anerkannt. Seit dem Jahr 1992 gibt es in österreichischen Schulen auch orthodoxen Religionsunterricht, der von serbischen und rumänischen Schüler*Innen besucht wurde. Im Jahr 2005 wurde auch ein eigenes Orthodoxes Schulamt gegründet und alle orthodoxe Schüler*Innen dürfen den Religionsunterricht in der Schulen besuchen. In Österreich leben rund 500.000 Orthodoxen und durch den Religionsunterricht wird die Schüler*Innen vermittelt, dass man „integriert sein und zugleich die religiöse und nationale Identität bewahren kann“.

Aufgrund der europaweit einzigartigen ökumenischen Situation in Österreich können interessierte Schüler*Innen nach der Matura an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems (seit 2007) inskribieren, wo orthodoxe, katholische und evangelische Religionslehrer*Innen unter einem Dach ausgebildet werden. Seit 2015 können junge orthodoxe Christen auch den Religionspädagogik Masterlehrgang Orthodoxe Religionspädagogik besuchen, der am Institut für Historische Theologie und Geschichte des christlichen Ostens, an der Katholischen Theologischen Fakultät, Universität Wien organisiert ist.

In unserem Wiener Pfarrgemeinde haben monatliche Treffen für Jugendliche seit 1993 Tradition. Öfters haben wir neben den Begegnungen am Samstagabend auch Pilgerfahrten oder Ausflüge zum Kreuz Şerban Cantacuzinos in Wien, zu den Stift Melk, Heiligenkreuz, Mariazell und zu anderen Orten in Wien und Umgebung, veranstaltet.

Am 29. September 2012 fand in Wien die erste Begegnung panorthodoxer Jugendlichen in Österreich unter dem Motto „Ich sage dir, steh auf!“ statt. An diesem Treffen nahmen 500 serbische, rumänische, griechische, russische, bulgarische, antiochenische und georgische orthodoxe Jugendliche teil. Diese Begegnung wurde mit Unterstützung der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien veranstaltet. Auch in den Jahren 2014, 2015, 2016, 2017, 2018 und 2019 fand die Begegnung orthodoxer Jugendlichen in Österreich statt (im Bildungszentrum Mater Salvatoris), 2013 war das Gymnasium Sacre Coeur unser Gastgeber, und die göttliche Liturgie wurde in der russischen Nikolaus-Kathedralkirche zelebriert.

Am 12. und 13. Oktober 2013 wurde in Graz zudem eine Begegnung der Jugendlichen des rumänisch-orthodoxen Erzbistums für Deutschland, Österreich und Luxemburg veranstaltet, an der 150 Jugendliche unter der Leitung des Weihbischofs Dr. Sofian von Kronstadt teilnahmen. Junge Mitglieder (16-33) aus unserer Gemeinde haben an dem Jugendtreffen, sowohl auf Diözesanebene als auch auf internationaler Ebene teilgenommen.

Die Kirche von heute sollte eine intensive orthodoxe Jugendseelsorge gestalten, weil die jungen Menschen in der heutigen Gesellschaf mit mehreren Schwierigkeiten ökonomischer Natur (Armut, Arbeitslosigkeit, Zukunftsangst, Depression), moralischer Natur (Gewalt, Drogensucht, Alkoholismus, Libertinage) und spirituell-religiöser Natur (Sektenwesen, Fanatismus, religiöser Proselytismus) konfrontiert sind. Angesichts dieser Situation müsse die orthodoxe Kirche der Jugend besondere Aufmerksamkeit widmen. Unsere Kirche sollte die Ehrlichkeit der Jugendlichen, ihren Mut, ihren Wunsch nach Erneuerung und alle die „charakteristischen Werte dieses gesegneten Lebensalters“ verteidigen, sie bei der Suche nach menschlicher Würde, nach einem gesunden Leben und nach Erlösung unterstützen.